So bauen Sie einen Schneeunterschlupf
Wenn Sie auf der Flucht sind und für einige Tage oder sogar einen etwas längeren Zeitraum einen Unterschlupf bauen, können Sie sich im Winter den Schnee zunutze machen. Schon Eisberge zeigen, wie das Prinzip funktioniert. Schnee ist grundsätzlich schwer und lastet in größeren Mengen geschichtet auf dem, was darunter liegt. Auf diese Weise können Sie einen Schneeunterschlupf bauen, der sehr dicht und damit letztlich sogar wärmend ist.
Die einzige Voraussetzung dafür können nur Sie selbst beurteilen: Sie benötigen hinreichend viel Schneefall.
Schneeunterschlupf bauen: Erste Schritte
Einen solchen Unterschlupf können Sie sogar in vergleichsweise kurzer Zeit aufbauen. Deshalb ist der Unterschlupf – auch Iglu genannt – auch eine der besten Strategien.
Unter einem Iglu versteht man üblicherweise ein Schneehaus, welches sich durch seine Kuppelform auszeichnet. Die Luft darin wird durch die Körperwärme der Insassen erwärmt. Da heiße Luft nach oben steigt, die Decke des Iglus jedoch geschlossen ist, bleibt die wohlige Wärme im Schneehaus drinnen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Eingang so klein und niedrig wie möglich gehalten wird.
Beim Bau eines Schneehauses gibt es einige Regeln, die Sie beachten sollten:
- Schnee ist wie beschrieben schwer. Daher sollten Sie sicher sein können, dass Ihr Unterschlupf nicht in sich selbst zusammenkracht, bevor Sie sich darin einmummeln.
- Wenn Sie selbst gesucht werden oder zumindest gefunden werden möchten, sollten Sie auf keinen Fall eine bereits vorhandene Schneehöhle nutzen. Neben der auch hier herrschenden Einsturzgefahr sind Sie in einer Schneehöhle für Suchende unsichtbar.
- Der Rest ist recht einfach. Bis auf den Schnee benötigen Sie an sich nichts.
Die Schneehöhle
Eine Schneehöhle können Sie in der Natur vorfinden, jedoch ist Vorsicht geboten. Sie können nur schwer einschätzen, wie fest und sicher diese ist. Alternativ können Sie sich auch eine eigene Schneehöhle bauen. Dazu sollten Sie allerdings sicherstellen, dass der Platz, an dem Sie bauen, nicht lawinengefährdet ist.
Üblicherweise sollten Sie in eine Schneedecke von oben ein Loch graben können, bis die Erde erreicht ist. Bei hohen Schneewehen können Sie auch von der Seite aus einen Gang anlegen, der in eine Höhle mündet. Eine solche Höhle eignet sich erst dann, wenn der Schnee darunter etwas fester ist. Zudem muss es aufgehört haben zu schneien und Schnee zu wehen, um einen späteren Einsturz zu vermeiden. Den Seiteneingang sollten Sie für absolute Isolierung mit Schnee verschließen – allerdings so, dass Sie mühelos wieder ins Freie gelangen können!
So bauen Sie ein Iglu
Zunächst müssen Sie einen Platz auswählen, der lawinensicher ist und genügend Schnee zum Bauen bietet. Wenn Sie Ihren Platz gefunden haben, sollten Sie zunächst das Fundament glätten – dies können Sie durch stampfendes Umherlaufen tun.
Sehr wichtig ist, dass Sie eine feste Kuppel bauen können. Dafür sollten Sie aus vorhandenem Schnee, sofern dieser nass oder feucht genug ist, durchaus größere Schneeblöcke zusammenbauen. Rollen Sie dazu den Schnee wie bei einem Schneemann-Bau zusammen und formen Sie die Blöcke anschließend quadratisch. Die Schneeblöcke fungieren nun wie Backsteine und werden für den weiteren Bau benötigt.
Tipp: Wenn Sie in einem besonders kalten Gebiet sind, können Sie unter Umständen sogar Schneeblöcke herausschneiden, sobald Sie die oberste lose Schneeschicht abgetragen haben. Für diese Methode brauchen Sie allerdings eine Säge oder ein sehr langes, stabiles Messer.
Das große Ziel ist es, die Kuppel aus den einzelnen Schneeblöcken, die aufeinander gestapelt werden, zu formen.
Säulen-Iglu
Damit die Kuppel hält und stabil genug ist, bauen Sie bei dieser Methode zunächst einige Säulen. Wir empfehlen Ihnen mindestens vier kleine Säulen aufeinander zu richten. Diese bilden das Innengerüst des Baus, den Sie auf einer glatten Schneeoberfläche ohne weitere Hilfsmittel vollziehen können. Wenn Sie die vier Säulen errichtet haben, setzen Sie zwei weitere kleinere Säulen als Eingangspfosten.
Sind die Grundsäulen nun hoch genug, können Sie praktisch ein Gerippe aus schrägen Säulen an Ihre Ursprungsäulen bauen/anlehnen. Wenn der Schnee feucht genug ist, sollten die Blöcke verbunden bleiben können. Das Loch im Dach schließen Sie später mit dem letzten Block.
Schnecken-Iglu
Eine andere Methode ist das Schnecken-Iglu. Dabei wird das Iglu nach und nach rundherum gebaut. Oftmals wird zunächst jedoch bis zu einer Tiefe von ca. 50 – 70 cm gegraben, sodass ein Teil des Iglus unterirdisch liegt.
Wie das aussieht, sehen Sie im folgenden Video:
Tipp: Diese Blöcke werden umso besser halten, je länger Sie sie draußen in der Kälte lagern. Kleine Lücken in den Igluwänden können Sie auch später noch mit etwas Schnee schließen.
Letze Anregungen
Sie fragen sich vielleicht, wie lange so ein Iglu-Bau dauert. Das ist allerdings immer abhängig von der Schneelage. Wie gut sich eine solches Iglu bauen lässt, hängt in erster Linie davon ab, wie hoch der Schnee oder die Schneewehen ist/sind, die Sie nutzen können.
Weiterhin ist es essentiell, dass kein Wind durch Ihre Konstruktion pfeift. Diese muss dicht und an allen Stellen – ausgenommen dem Eingang – fest verschlossen sein.